110 500 CIR-ELKE bei Frost im Bw Braunschweig REV LDX 10.12.02
MFA=ModulareFührerstandAnzeige
Einige Loks der 3. Bauserie wurden für das Projekt CIR-ELKE ( =
Computer-Integrated-Railroading, Erhöhung der Leistungsfähigkeit im Kernnetz
)
mit MFA ausgestattet.
Das Computer Integrated Railroading - Erhöhung der Leistungsfähigkeit im
Kernnetz (CIR-ELKE) ist eine Anfang der 90er Jahre begonnene Weiterentwicklung
der Linienzugbeeinflussung (LZB). Ziel von CIR-ELKE, wie schon der Bezeichnung
entnommen werden kann, ist es, auf einer Strecke mehr Züge fahren zu lassen
und damit die Kapazität der Strecke um bis zu 40 % (andere Quellen sprechen
von 15 %) zu erhöhen. Wesentliche Voraussetzung hierzu ist der
Hochleistungsblock, der - im Gegensatz zu den selbst bei der LZB noch
vorhandenen festen Blockabschnitten - entsprechend mit dem Zug mitwandert.
Dabei wird die Zielgeschwindigkeit des nachfolgenden Zuges aus dem Abstand zum
vorausfahrenden Zug, der Istgeschwindigkeit beider Züge sowie Bremsweg und
Zielgeschwindigkeit des vorausfahrenden Zuges berechnet. Die Datenübertragung
von und zu den Zügen erfolgt über die LZB.
Als Pilotstrecke wurde der Abschnitt Offenburg - Basel der Rheintalstrecke
ausgewählt, auf der eine Leistungssteigerung (Zulauf Alpen-Basistunnel)
erforderlich ist. Vorzug dieser Strecke ist die relativ geringe Anzahl von
Streckenabzweigungen. Für den Pilotversuch konnte so die Zahl der Fahrzeuge
mit CIR-ELKE-Ausrüstung klein gehalten werden. Denn im Gegensatz zu
LZB-Strecken, die auch nur signalgeführt befahren werden dürfen, ist für
die Benutzung von CIR-ELKE-Strecken die entsprechende Fahrzeugausrüstung
zwingend.
Von 1992 bis 1998 wurde die 125 km lange Strecke für 130 Mio. Euro
entsprechend aus- und umgebaut (inklusive Ertüchtigung der Energieversorgung
und der teilweise weitergenutzten Stellwerke). Am 22. Juni 2001 erfolgte
schließlich die Freigabe für den Planbetrieb.
Als zweite Pilotstrecke war seitens der DB AG der Abschnitt Hamburg-Harburg -
Hannover vorgesehen. Hier wird nun aber von einer CIR-ELKE-Ausrüstung
abgesehen und dafür mit einem dritten Gleis die Kapazität dieser Strecke erhöht.
Die Gründe hierfür sind unbekannt. Allerdings soll sich bei einigen
DB-Vertretern mittlerweile die Auffassung durchgesetzt haben, dass die Ausrüstung
einer Strecke mit CIR-ELKE heute bereits als teilweise technisch überholt
anzusehen wäre.
Diese Loks sind heute in Braunschweig beheimatet und sind zusammen mit den
Wittenberger Kopf LZB auf der Strecke Hannover (Braunschweig) -Wolfsburg mit
LZB -Führung im Einsatz.
Funktionieren aber im Normalbetrieb wie mit PZB 90 V 1.6
Das MFA macht Baureihe 110 auch heute noch zu einer Hochwertigen und
Konkurenzfähigen Nahverlehrslokomotive.