Begriffserklärung
B0'B0,
Elektrizität, elektrodynamische Prinzip,
Fahrleitung, Hertz, Leistung,
Neubauelloks ,
Farben
BO'BO* ist die mit Abstand am weitesten verbreitete Achsfolge für Elloks in aller Welt. Die Formel bedeutet: Je zwei angetriebene Radsätze sind in einem Drehgestell zusammengefasst, jeder Radsatz hat seinen separaten Motor.
Elektrizität
Elektrisch ist ein griechisches Fremdwort. Elektron heißt Bernstein, und auf Bernstein entdeckte man schon in alten Zeiten durch Reibung
erzeugte elektrische Funken. Bis zum 19. Jahrhundert wurde mit Reibungselektrizität und Zufallserkenntnissen über die Stromerzeugung durch chemische Prozesse nur experimentiert. Die wirtschaftlich relevante Erzeugung und Nutzung von elektrischem Strom begann erst, nachdem Werner von Siemens das "elektrodynamische Prinzip" entdeckt hatte.
elektrodynamische Prinzip
Ist im allgemeinen Sinn die Theorie der Elektrizität und sämtlichen
elektromagnetischen Erscheinungen.
Fahrleitung
Fahrleitung nannte man jahrzehntelang das System aus Masten, Auslegern, Tragseil und Fahrdraht für die Stromzuführung zur Lok, eine neue Sprachregelung der DB hat
dem einst als laienhaft verspotteten Begriff "Oberleitung" zum Durchbruch verhelfen. Alle
Elloks in Deutschland beziehen ihren Strom aus der mindestens 4.950 Millimeter über der Strecke verlaufenden
15000 Volt Leitung.
Hertz
Hertz, abgekürzt Hz, ist die Maßeinheit zur Bezifferung der Zahl der (polwechselnden) Schwingungen des Wechselstroms pro Sekunde. Die Bezeichnung erinnert an den Physiker Heinrich Hertz (1857-1894). Für die landesweite Stromversorgung hat sich eine Frequenz von 50 Hz durchgesetzt. Die Frequenz 16 2/3 Hz, auf die sich die deutschen Länderbahnen bereits 1912 geeinigt haben, ist von diesem Wert abgeleitet: Die Drittelung der Frequenz ist technisch einfach. Die guten alten 16 2/3 (oder 16,6666666 ...) Hz wurden allerdings am 16.10.1995 in ganz Mitteleuropa auf dezimale 16,7 Hz aufgerundet, weil man in den Generatoren für Bahnstrom die Umlaufgeschwindigkeit des Ständerdrehfeldes von der Läuferdrehzahl abkoppeln wollte.
Leistung
Leistungen von Elloks beziffert man in Kilowatt (kW). Die "PS" der Dampfzeit und der frühen Dieselzeit bürgerten sich für Elloks gar nicht erst ein. Man hat zu unterscheiden die "Stundenleistung", die wegen der zunehmenden Motorerwärmung nur für eine Stunde realisierbar ist, und die für unbegrenzte Zeit zu mobilisierende Dauerleistung. Da auch der schwierigste Anfahrvorgang und die angestrengteste Rampenfahrt nicht länger als eine Stunde dauern, ist die Stundenleistung der betrieblich relevantere Wert und wird als "Nennleistung" angegeben.
Neubauelloks
Neubauelloks nennt man die Loks der ab 1956 in großen Serien gebauten Reihen, obwohl immer mehr davon bereits das vierzigste Betriebsjahr erreicht haben und so
"neu" also nicht mehr sind. Kaum eine "Altbau"-Ellok war 1956 älter als 30 Jahre! Die Differenzierung "Altbau/Neubau" stammt nicht aus der Eisenbahntechnik, sondern aus dem Sprachgebrauch der Nachkriegszeit, als man bei Häusern zwischen Altbau, Wiederaufbau und Neubau unterschied. Die letzten "Altbau-Elloks", nämlich solche, die vor 1945 entwickelt, teilweise aber noch bis 1956 nachbeschafft worden waren, verschwanden bei der DB 1988 (194) und bei der DR 1991 (244).
Farbe Bezeichnung
bl blau
bo beige/ozeanblau (nur 141 248)
gb grau/blau (nur 420/421)
ge gelb (Bahndienstfahrzeuge)
gn grün
go grau/orange
GR Ganzreklame
gw grün/weiß
ob ozeanblau/beige
or orange
ow orange/weiß
rb rot/beige
rt rot
rw rot/weiß
sz schwarz
vr verkehrsrot
MA Lack "München-Airport"
TZ Lack "Touristik-Zug"